Costa Blanca Magazin

Saftkur - Neustart im Glas oder Nährstoff-Falle?

Saftkur: Neustart im Glas oder Nährstoff-Falle?

Ob Detox-Ritual oder Diät-Illusion – eine fünftägige Saftkur verspricht viel. Doch was bringt sie wirklich? Ein Selbsttest zwischen Genuss, Entzug und Erkenntnis

Sonnenreife Orangen, knackige Gurken, frischer Ingwer – wer an der Costa Blanca lebt, hat das Beste für eine Saftkur quasi vor der Haustür. Und doch: Nur Flüssigkeit, fünf Tage lang? Zwischen Wellness-Versprechen und knurrendem Magen stellt sich die Frage, ob der Detox-Trend mehr ist als ein flüssiges Life­style-Experiment. Ein Erfahrungsbericht mit Pro & Contra – und einem konkreten 5-Tage- Plan für Neugierige.

Ein Trend im Glas – aber mit Nebenwirkungen?
Saftkuren sind längst mehr als nur ein TikTok-Hype. In Supermärkten, Cafés oder Online-Shops boomt das Angebot. Die Versprechen: mehr Energie, weniger Ballast, ein „Reset“ für Körper und Geist. Besonders in Regionen mit frischen, lokalen Zutaten scheint die Umsetzung einfach. Doch was passiert wirklich, wenn feste Nahrung durch farbenfrohe Flüssigkeiten ersetzt wird?

Die Realität:
Zwischen Zen und Zuckerentzug
Wer glaubt, eine Saftkur sei Wellness mit Strohhut, liegt falsch. Schon am zweiten Tag meldet sich der Magen mit deutlicher Stimme. Das Hungergefühl? Überraschend präsent. Der Kopf? Mal klar, mal müde. Und dennoch: Der Körper stellt sich um – langsam, aber merklich. Einige berichten von klarerer Haut, besserem Schlaf und einem ungewohnt „leichten“ Gefühl. Andere eher von Kreislaufproblemen und einem Heißhunger auf Brot, der nicht enden will.

Pro: Bewusster Neustart – auch mental
Die Stärke der Saftkur liegt nicht allein im Saft. Es ist das Loslassen alter Gewohnheiten, das für viele den eigentlichen Gewinn bedeutet. Feste Mahlzeiten fallen weg, Zeit wird frei, der Blick auf Ernährung schärft sich. Die Kur wirkt wie ein Spiegel – was brauche ich wirklich? Was ist Gewohnheit? Der bewusste Verzicht kann dabei helfen, sich wieder mit dem eigenen Körper zu verbinden.

Contra: Nicht für jeden – und nicht als Dauerlösung
Ernährungswissenschaftler warnen vor zu häufigem oder zu langem Saftfasten.

Ohne Ballaststoffe, Fette und Proteine kann der Körper auf Sparflamme schalten. Der Gewichtsverlust ist meist nur kurzfristig. Besonders bei Vorerkrankungen oder starkem Untergewicht ist Vorsicht geboten. Eine Saftkur ersetzt keine langfristig ausgewogene Ernährung – sie ist allenfalls ein Impuls.

Fazit: Eine Erfahrung – kein Wundermittel
Die Saftkur ist kein Wundermittel, aber sie kann ein Anfang sein. Wer sie bewusst durchführt, mit realistischen Erwartungen und Rücksicht auf die eigenen Bedürfnisse, erlebt oft mehr als nur eine Veränderung auf der Waage. Es ist das Innehalten, das zählt – und das kann man an kaum einem Ort schöner tun als unter der Sonne der Costa Blanca.

Fünf Tage – fünf Säfte: Der Plan für Einsteiger

Wer es ausprobieren möchte, sollte es strukturiert angehen – und auf Qualität setzen. Frisch gepresste, kalt verarbeitete Säfte aus Bio-Zutaten sind Pflicht.
Auch das Trinken von viel Wasser und leichte Bewegung (Spaziergänge, Yoga) gehören dazu.

Saftkur 5-Tage-Plan (für Anfänger:innen)
Tag   Saftmischung                             Effekt
 1       Gurke, Apfel, Spinat, Zitrone       Sanfter Einstieg, basisch wirkend
 2       Karotte, Orange, Ingwer               Wärmend, anregend
 3       Rote Bete, Apfel, Zitrone              Entgiftend, antioxidativ
 4       Ananas, Minze, Kokoswasser     Erfrischend,  leicht verdaulich
 5       Mandelmilch (ungesüßt),            Sättigend, beruhigend
          Dattel, Vanille

Hinweis: Ergänzend können klare Gemüsebrühen, ungesüßter Tee und Wasser konsumiert werden. Körperliche Schonung ist empfehlenswert.