Urlaub machen? Ja, aber bitte mit Papierkram. Seit dem 02.12. tritt das neue Reisendenregister des spanischen Innenministeriums in Kraft. Das Ziel: mehr Sicherheit, aber der Weg dahin ist bürokratisch und umstritten. Insbesondere die Tourismusbranche hatte sich vehement gegen die neuen Regelungen gewehrt, doch der Widerstand blieb erfolglos. Jetzt müssen sich Gäste und Gastgeber auf umfangreiche Datenerhebungen einstellen.
Wen betrifft das Register?
Die Vorschriften des Königlichen Dekrets 933/2021 richten sich an nahezu alle Akteure im Tourismusgeschäft. Hotels, Ferienwohnungen, Campingplätze, Reiseveranstalter, und selbst Plattformen wie Airbnb müssen sich an die neuen Vorgaben halten. Auch die Vermietung von Autos ohne Fahrer ist betroffen – allerdings bleiben Taxis und Chauffeurdienste ausgenommen.
Was wird von Reisenden verlangt?
Ein einfacher Check-in? Das war einmal. Ab sofort müssen Reisende detaillierte persönliche Informationen bereitstellen, darunter:
Kurz gesagt: Ihr Gastgeber weiß künftig mehr über Sie als Ihre engsten Freunde.
Und die Anbieter?
Die Anforderungen hören nicht bei den Reisenden auf. Beherbergungsbetriebe und Vermittler müssen zusätzlich Angaben zu Buchungsdetails, Zahlungsarten und sogar zur Identität des Karteninhabers machen. Ob mit Kreditkarte, Überweisung oder PayPal – jede Transaktion wird dokumentiert. Sogar IBAN-Nummern oder Ablaufdaten von Kreditkarten könnten abgefragt werden.
Diese Daten werden über die Plattform SES.Hospedajes direkt an die Behörden weitergeleitet. Der Zweck: Prävention und Bekämpfung von Terrorismus und organisierter Kriminalität.
Bürokratie vs. Urlaubsglück
Die Tourismusbranche, insbesondere der Hotelverband Hosbec, ist alles andere als begeistert. Der Vorwurf: unnötige Belastung für Anbieter und mögliche Eingriffe in die Privatsphäre der Reisenden. Hosbec prüft bereits rechtliche Schritte gegen die neuen Bestimmungen.
Ein Kompromiss ohne Gewinner?
Die neuen Regelungen mögen Sicherheitsbedenken begegnen, doch sie werfen auch Fragen auf: Werden Reisende bald ihre Urlaubsplanung überdenken, wenn der Aufwand steigt? Und wie gehen kleinere Anbieter mit den zusätzlichen Anforderungen um? Sicher ist nur eines: Die Urlaubsbuchung in Spanien hat sich grundlegend verändert – und nicht unbedingt zum Vorteil für die Beteiligten.
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