Costa Blanca Magazin

Marktübersicht Costa Blanca - Dynamik, Preise & Perspektiven

Marktübersicht: Dynamik, Preise & Perspektiven zwischen Dénia und Villajoyosa

Zwischen exklusivem Zweitwohnsitz und wachsendem Mietdruck: Der Immobilienmarkt in der Marina Alta und Marina Baixa bleibt 2025 ein komplexes Feld für Käufer, Eigentümer und Investoren.

Der Immobilienmarkt an der nördlichen Costa Blanca zeigt sich im Jahr 2025 so facettenreich wie selten zuvor. Während sich in Orten wie Dénia, Jávea, Altea oder Calp hochwertige Zweitwohnsitze mit Blick aufs Meer weiter verteuern, sorgen politische Eingriffe und ein begrenztes Angebot an regulärem Wohnraum für neue Dynamiken – insbesondere im Mietsegment. Die Nachfrage bleibt hoch, der Bestand knapp – und auslän­dische Käufer prägen weiterhin das Geschehen.

Boom bei hochwertigen Immobilien
Laut Engel & Völkers lag der Durchschnittspreis verkaufter Immobilien in der Region Alicante 2024 bei rund 620.000 Euro, wobei über 18% der Transaktionen oberhalb der Millionenmarke lagen. Besonders gefragt: Lagen wie Altea Hills, Cumbre del Sol, der Poniente-Strand in Benidorm oder Golfresorts bei Orihuela. Dort steigen die Preise vielerorts auf über 4.000 €/m². In Moraira und Calp liegen die Durchschnitts­preise für Premiumimmobilien bereits zwischen 880.000 und 915.000 Euro.

Nachfrage bleibt international – aber differenziert
Die Käuferstruktur bleibt klar international geprägt: 83% der Transaktionen in Altea, Calp und Moraira betreffen Zweitwohnsitze, meist aus Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien. Zugleich ist die Kaufkraft insgesamt stabil – aber die Herkunftsländer verschieben sich. Während Käufer aus Skandinavien 2024 deutlich zurücktraten, legten Polen, Niederländer und Belgier kräftig zu. Der Anteil der reinen Direkt-Käufe (ohne Hypothek) liegt regional bei über 70%.

Preise steigen – aber differenziert
Der Durchschnittspreis in der gesamten Provinz Alicante lag 2024 bei 162.132 Euro, mit einer Jahressteigerung von 7%. Besonders stark war der Anstieg in den Küstenorten der Marina Alta und Baixa: Laut Fotocasa wurde in diesen Regionen eine Preissteigerung zwischen 5 und 14% verzeichnet. Für 2025 wird mit einer moderaten Fortsetzung des Trends gerechnet – je nach Lage und Segment.

Regulierung verändert das Spiel
Ein wachsender Faktor ist die Regulierung: Das seit 2025 geltende zweijährige Moratorium für neue Lizenzen zur Ferienvermietung verändert den Markt nachhaltig. Eigentümer mit gültiger Lizenz sitzen auf einem wertvollen Asset – während Neu­zugänge blockiert bleiben. Gleichzeitig steigen die Mieten stark an, weil Wohnraum vom Markt genommen wurde. Der Mietpreis in Alicante Stadt liegt aktuell bei 12,51 €/m², in Küstenorten wie Altea oder Benidorm sogar darüber.

Langfristig dürfte dies die Attraktivität von Langzeitvermietungen erhöhen – sowohl für Eigentümer als auch für Käufer, die nicht selbst dauerhaft vor Ort sind.

Neubau als knappes Gut
Der Rückgang von Neubauprojekten – allein im ersten Halbjahr 2024 wurden 33% weniger Neubauten begonnen – führt zu zusätzlichem Angebotsdruck. Zudem konzen­trieren sich Bauträger auf energieeffiziente Projekte mit hohem Standard, was die Preise weiter steigen lässt. Besonders in beliebten Gemeinden wie Jávea, Calp oder Dénia fehlen Flächen und Baugenehmigungen.

Chancen für informierte Käufer und Investoren
Wer 2025 in der Marina Alta oder Baixa eine Immobilie kaufen oder verkaufen will, sollte die lokalen Unterschiede genau analysieren. Während der Zweitwohnungsmarkt weiterhin stabil bleibt, bringt der Mietmarkt neue Herausforderungen mit sich – aber auch Chancen.

Der Schlüssel liegt in einer klaren Strategie, Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen und einem guten Gespür für Lage, Timing und Nutzungsperspektive.

Immobilienarten im Angebot: Wohnen nach Wunsch – die Vielfalt an der Costa Blanca

Von kompaktem Stadtapartment bis zur designstarken Villa mit Meerblick – so unterschiedlich sind die Immobilienoptionen zwischen Dénia und Villajoyosa.

• Stadtnahe Apartments: Besonders gefragt in Dénia, Calpe oder Villajoyosa. Ideal für Paare oder als Zweitwohnsitz. Oft mit Balkon, Garage oder Gemeinschaftspool.

• Reihenhäuser und Bungalows: In Urbanisationen wie in Alfaz del Pi
oder Altea Hills bieten sie Privatsphäre, aber auch die Vorteile einer Wohnanlage. Viele verfügen über Gärten oder Terrassen.

• Freistehende Villen: Vor allem in Moraira, Benissa oder Jávea – mit großzügigen Grundstücken, Pools und Meerblick. Diese Objekte prägen den gehobenen Markt.

• Rustikale Fincas: Im Hinterland von La Nucía oder Pedreguer finden sich liebevoll restaurierte Landhäuser – oft mit großem Grundstück und viel Charme.

• Neubauprojekte: In nahezu allen Gemeinden werden derzeit moderne Anlagen errichtet – häufig energieeffizient, mit zeitgemäßer Ausstattung
und hoher Nachfrage von internationalen Käufern.

Kaufkosten: Was Immobilien wirklich kosten

Wer an der Costa Blanca eine Immobilie erwerben möchte, sollte zusätzlich zum ausgeschriebenen Preis mit 11-14% Nebenkosten rechnen.
Hier die wichtigsten Posten im Überblick:

• Grunderwerbsteuer (ITP): 10% bei Kauf einer Gebrauchtimmobilie
• Mehrwertsteuer (IVA) + Stempelsteuer (AJD): bei Neubauten zusammen
rund 11,5%
• Notar- und Grundbuchkosten: etwa 1% des Kaufpreises
• Rechts- und Verwaltungskosten: zwischen 1.500 und 3.000 €, je nach Aufwand (inkl. Anwalt, NIE-Beantragung, Übersetzungen)
• Gutachterkosten: optional, aber sinnvoll bei Unsicherheiten oder Finanzierung
• Finanzierungskosten: variieren je nach Bank (Bearbeitungsgebühr,
Hypothekensteuer, ggf. Bewertungskosten)

Auch die laufenden Kosten sollten in die Kalkulation einbezogen werden:
• Grundsteuer (IBI): abhängig von Lage und Gemeinde
• Hausgeld: bei Eigentumswohnungen in Gemeinschaftsanlagen

Tipp: Regionale Besonderheiten – etwa in Calpe, Jávea oder Altea –
können zusätzliche Auflagen oder Gebühren bedeuten. Ein spezialisierter Anwalt oder Makler hilft, unerwartete Kosten zu vermeiden.