Costa Blanca Magazin

Die Kunstszene der Costa Blanca - Kunst mit Alltag verbunden

Zwischen Atelierlicht und Straßenstaub: Die lebendige Kunstszene der Costa Blanca

Wie sich Kunst in Marina Alta und Marina Baixa mit dem Alltag verbindet – sichtbar, zugänglich und überraschend vielfältig.

Zwischen Tourismus und Alltag entfaltet sich an der Costa Blanca eine Kunstszene, die nicht durch große Museen glänzt, sondern durch Nähe. Wer mit offenen Augen unterwegs ist, begegnet ihr fast beiläufig – in Werkstätten, auf Plätzen, an Fassaden.

In Altea, zwischen weiß getünchten Mauern und blauen Kuppeln, arbeiten zahlreiche Kunstschaffende in kleinen Ateliers. Einige empfangen Besucher spontan, andere wirken zurückgezogen – sichtbar nur durch dezente Hinweisschilder. Die Fundación Eberhard Schlotter bildet dabei ein stilles Zentrum, in dem europäische Kunstgeschichte gepflegt und weitergeführt wird.
Jávea ergänzt mit etablierten Galerien wie der Isabel Bilbao Galería de Arte oder der Galería Marqueze eine Szene, die ebenso durch offene Werkstätten, kreative Workshops und Kunstmärkte geprägt ist. Kunst wird hier nicht nur betrachtet – sie wird geteilt und diskutiert.
Auch in Dénia und Benissa ist die kreative Szene präsent. Das Centro d’Art Taller d’Ivars ist einer jener Orte, an denen regelmäßig Ausstellungen, Performances und spontane Projekte entstehen – oft mitten im städtischen Alltag.

Kunst, die mitten durch den Ort führt
Nicht jede künstlerische Arbeit braucht einen Rahmen. In Moraira erzählen Skulpturen in Kreisverkehren von alten Hand­werken, von der Nähe zum Meer und vom landwirtschaftlichen Erbe.
Altea wiederum nutzt Promenade und Altstadt als offene Ausstellungsfläche – moderne Skulpturen fügen sich dort wie selbstverständlich ins Stadtbild ein.
In Alfaz del Pi laden gleich zwei Skulpturengärten zum Entdecken ein: der Klein-Schreuder Sculpture Garden mit über 40 festen Installationen und das Museo Delso, das nicht nur Kunst, sondern auch kulturelle Veranstaltungen in ruhiger Um­gebung bietet.

Ein besonders offener Ansatz zeigt sich in Els Poblets
Das Projekt Persianes amb Art, 2023 initiiert, hat das Ortsbild nachhaltig geprägt. Über 50 bemalte Fensterläden erzählen Geschichten – vom Meer, vom Leben, vom Erinnern. Die Werke sind dauerhaft sichtbar und werden durch Veranstaltungen und neue Kunstaktionen ergänzt.

Auch im Einkaufszentrum Portal de la Marina in Ondara wird Kunst unerwartet sichtbar: Beim Projekt Escapararte werden Schaufenster zur Ausstellungsfläche – Malerei, Illustration und Fotografie begegnen dem Publikum dort, wo es kaum mit Kunst rechnet.

Eine Szene, getragen von Austausch
Was diese Vielfalt möglich macht, sind aktive Netzwerke: Die Associació d’Artistes de la Marina Alta bringt Kunstschaffende zusammen, schafft Räume für neue Ideen und organisiert Ausstellungen und Workshops.
Die Arts Society Marina Alta wiederum bietet mit Vorträgen, Exkursionen und offenen Formaten eine Plattform für alle, die sich für Kunst interessieren – unabhängig von Sprache oder Herkunft.
Hier zählt nicht das Spektakel, sondern der Austausch. Es geht nicht um große Namen, sondern um gelebte Kultur – zugänglich, generationsübergreifend und fest im Alltag verankert.

Kunst als Teil des Alltags
An der Costa Blanca braucht es keine aufwendigen Inszenierungen, um Kunst zu erleben. Sie zeigt sich an bemalten Läden, in offenen Werkstätten, auf Verkehrsinseln und in stillen Innenhöfen.

Mal laut, mal leise – aber immer präsent
Marina Alta und Marina Baixa bieten keine große Museumslandschaft. Aber sie zeigen, wie Kultur ganz selbstverständlich Teil des öffentlichen Raums werden kann – lebendig, zugänglich und oft nur einen Blick entfernt.