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Die Costa Blanca ist für ihre wunderschönen Strände bekannt, doch abseits des Meeres bietet die Region mit der Marina Alta und Marina Baixa eine faszinierende Wanderwelt. Axel Gierschewski, erfahrener Wanderer und langjähriger Einwohner der Region, gibt im Interview mit Hellmuth Krüger Einblicke in die Besonderheiten dieser Gebiete und verrät, was Wanderer bei ihrem nächsten Abenteuer unbedingt beachten sollten.
Was macht die Marina Alta und Marina Baixa als Wanderregion so besonders im Vergleich zu anderen Gebieten der Costa Blanca?
Die Marina Alta ist für ihre Vielfalt aus Strand, Meer und nahegelegenen Bergen bekannt, die einen schnellen Wechsel zwischen entspannten Küstenwanderungen und anspruchsvolleren Bergpfaden ermöglichen. Es ist diese Kombination aus landschaftlicher Schönheit und Nähe zur Küste, die das Gebiet so besonders macht. Ich selbst habe mehr Erfahrung in der Marina Alta, aber beide Regionen bieten zahlreiche Routen, die begeistern.
Gibt es eine Wanderroute, die Sie als absolutes „Muss“ für Besucher der Costa Blanca empfehlen würden?
Ja, es gibt viele großartige Routen, aber ich empfehle immer gerne die geführten Wanderungen, die hier in der Region angeboten werden. Eine besondere Route ist die Wanderung durch das Vall de Laguar – auch bekannt als „Schlucht der Hölle“. Allerdings sollte man fit sein, denn diese Wanderung fordert einiges an Kondition. Auch die Serra de Bernia ist ein Highlight, aber dazu gleich mehr.
Die Sierra de Bernia gilt als eines der Wander-Highlights der Region. Worauf sollten Wanderer bei dieser Tour achten?
Die Bernia ist tatsächlich beeindruckend. Es ist das Grenzgebirge zwischen der Marina Alta und der Marina Baixa. Es gibt zahlreiche gut ausgeschilderte Wanderwege, aber man sollte darauf achten, nicht zu hoch zu steigen, da die höheren Abschnitte anspruchsvoll und teilweise gefährlich sind. Die Aussicht dort oben entschädigt jedoch für jede Anstrengung.
Welche Jahreszeitist Ihrer Meinung nach die beste zum Wandern in der Region?
Der Frühling und der Herbst sind die besten Zeiten zum Wandern hier. Im Sommer wird es oft zu heiß, da die Temperaturen stark ansteigen. Im Winter sind die Temperaturen zwar mild, aber die Tage sind einfach zu kurz, um lange Touren zu unternehmen. Besonders schön ist es von September bis November sowie von April bis Juni.
Gibt es weniger bekannte Wanderwege, die Sie besonders empfehlen können?
Ja, im Vall de Laguar gibt es einige Routen, die zwar gut ausgeschildert sind, aber von vielen gemieden werden, weil der Anfahrtsweg etwas beschwerlich ist. Diese weniger frequentierten Wege bieten eine großartige Möglichkeit, die Natur in Ruhe zu genießen und sind für Abenteuerlustige ein echtes Highlight.
Was hat es mit der Flora und Fauna auf sich? Gibt es hier in der Region besondere Pflanzen oder Tiere, die erwähnenswert sind?
Es gibt weniger auffällige Tiere, die einem über den Weg laufen, aber die Pflanzenwelt ist definitiv bemerkenswert. Hier wachsen viele mediterrane Pflanzen, und für alle, die sich dafür interessieren, gibt es sogar Apps, die Pflanzen erkennen. Die Damen in unserer Wandergruppe sind da oft die wahren Experten, was die Pflanzenwelt betrifft.
Wie hat sich das Wandern in den letzten Jahren in der Region entwickelt? Haben Sie Veränderungen bemerkt?
Definitiv. Vor einigen Jahren sah man kaum Einheimische auf den Wanderwegen. Heute gibt es immer mehr spanische Wandergruppen. Die Infrastruktur hat sich ebenfalls verbessert, vor allem was die Beschilderung der Wege betrifft. Früher war das alles nicht so gut organisiert. Mittlerweile ist es wirklich vorbildlich.
Wandern an der Costa Blanca ist nicht nur ein körperliches Erlebnis, sondern auch ein kulturelles. Die Region bietet beeindruckende Landschaften, historische Pfade und eine wachsende Wanderkultur, die Jung und Alt gleichermaßen begeistert.
