
Andreas Schaich Immobilienexperte – Neustart mit Weitblick
Andreas Schaich Immobilienexperte – Neustart mit Weitblick Vom richtigen Zeitpunkt zum Kauf über bürokratische Hürden bis zur echten Standortfrage: Immobilienexperte
Der Traum vom Leben an der Costa Blanca beginnt für viele mit dem Wunsch nach einem Zuhause in einer der begehrtesten Regionen Europas. Doch zwischen Immobilienanzeigen und Schlüsselübergabe liegt mehr als nur Vorfreude: Fragen zu Steuern, versteckten Kosten, Infrastruktur oder Nutzungsmöglichkeiten werden oft unterschätzt – und können im Nachhinein teuer werden.
Andreas Schaich begleitet seit Jahren Käuferinnen und Käufer durch den Immobilienprozess in der Region. Im Gespräch mit der CBM gibt er praxisnahe Einblicke: Wann lohnt es sich zu mieten statt zu kaufen? Warum kann ein fehlender Kanalanschluss zur rechtlichen Stolperfalle werden? Und worauf sollte man besonders achten, damit die erste Immobilie nicht schon bald zur Zwischenlösung wird? Ein kompakter Überblick für alle, die an der Costa Blanca ankommen – und bleiben möchten.
Mieten oder Kaufen? Wann ist Mieten die bessere Wahl für Neuankömmlinge?
Ich denke Mieten sollte man, wenn man die Gegend noch nicht kennt und man erst mal schauen möchte, wie man mit dem Klima zurechtkommt. Hierzu bietet sich auch eine Überwinterung an. Viele unserer Kunden mieten vom November bis Februar, um so einen Eindruck von Land und Leute zu bekommen. Gerade in dieser Zeit bekommt man die Mietobjekte zu einem Pauschalpreis und muss nicht den hohen Saisonpreis bezahlen. Kaufen ist sicher finanziell auf längere Sicht die bessere Entscheidung und bringt eine gewisse Sicherheit mit sich. Wird das Mietverhältnis gekündigt muss man umziehen. Das kann beim Kauf nicht passieren. Ein Kauf bietet zusätzlich verschiedene Nutzungsoptionen. Eigennutzung, Familie, Freunde, Kapitalinvestment. Entwickelt sich der Markt gut, kann man mit einer Immobilie eine sichere Rendite generieren. (Betongold) Am Ende muss jeder für sich entscheiden welches für Ihn die bessere Variante ist und ob man das finanzielle Risiko z.B. einer Finanzierung der Immobilie gehen möchte.
Steuern & Nebenkosten: Welche finanziellen Verpflichtungen übersehen viele Käufer?
In Spanien sind die einmaligen Kosten für den Immobilienerwerb verhältnismäßig hoch. So bezahlt man z.B. nur für die Grunderwerbsteuer 10% vom Kaufpreis. Damit liegt Spanien an der Spitze, wenn man es mit anderen Europäischen Ländern vergleicht. Zusätzlich kommen noch Gebühren für den Notar und das Grundbuchamt sowie Nebenkosten für Steuerberater oder einfach Kontoeröffnungsgebühren. Schnell kommt man so auf ca. 12,5 % vom Kaufpreis. Nimmt man noch einen Kredit in Anspruch fallen weitere 1,5-2 % Gebühren und Steuern an. Dies wird von den Käufern oft übersehen. Deshalb ist es ratsam vor dem Kauf einen Makler, Steuerberater oder Anwalt hinzuzuziehen, der über die genauen Nebenkosten aufklärt und mit Rat und Tat zur Seite steht. Nicht zu vergessen sind zusätzliche Aufwendungen in Form von Renovierungen oder der Wiederherstellung der Strom und Wasserversorgung, wenn diese vom ehemaligen Eigentümer gekündigt wurde, um Kosten zu sparen. Um keine Überraschungen zu erleben, sollte man auch prüfen lassen, ob der Verkäufer mit seinen laufenden Zahlungen im Reinen ist und dass keine Steuerrückstände mit dem Objekt verbunden sind.
Bürokratische Hürden – Welche Dokumente sind für den Kauf notwendig, und woran scheitert es oft?
Die Bürokratie macht auch vor Spanien nicht halt. Gerade im Moment setzt Spanien sehr viele EU Gesetze um die bis jetzt großzügig ignoriert wurden. Ein leidiges Thema sind hierbei Wohnbarkeitsbescheinigungen, Kanalanschlüsse oder Vermietungslizenzen. Um einen reibungslosen Verkauf / Kauf durchzuführen empfehlen wir folgende Unterlagen zu prüfen.
• Ist das Haus an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen, kann es angeschlossen werden oder ist eine den Vorschriften entsprechende Sickergrube verbaut.
• Verfügt das Objekt über einen offiziellen Strom / Wasserzähler.
• Weicht das Grundstück in den Angaben zwischen Grundbuch und Kataster voneinander ab und muss korrigiert werden.
• Entspricht das Haus den neuesten Georeferenzen / Messwerten oder müssen die Gebäude und baulichen Anlagen neu eingemessen werden.
• Sind alle Gebäudeteile (Anbauten, Erweiterungen, Aufstockungen, Brunnen, Garagen, Pools im Grundbuch erfasst.
• Sind alle Steuern z.B. Grundsteuer vom Verkäufer bezahlt worden.
• Liegt ein gültiges Energiezertifikat vor.
• Es sollte geprüft werden, ob es städtebauliche Verstöße gibt. Hierfür stellt jede Gemeinde auf Anfrage ein Papier aus.
• Liegt eine gültige Wohnbarkeitsbescheinigung oder Verantwortlichkeitserklärung vor.
• Soll das Objekt in die Ferienvermietung gehen, sollte man vorher prüfen, ob man in dieser Zone eine Vermietungslizenz erhalten kann.
Dies sind die wichtigsten Dinge, die man prüfen sollte, um später keine Überraschungen zu erleben. Grundsätzlich kann man Immobilien auch notariell erwerben, wenn nicht alle Voraussetzungen vorliegen. Am Ende liegt es am Käufer wie er die Immobilie nutzen möchte und ob ggf. eine Vermietungslizenz angestrebt wird.
Die meisten Verkäufe scheitern derzeit an einem nicht vorhandenen Kanalanschluss, was zur Folge hat, dass man z.B. keine Wohnbarkeitsbescheinigung aktualisiert bekommt und dadurch auch keine Vermietungslizenz erhält.
Immobilienkauf: Welche häufigen Fehler machen ausländische Käufer an der Costa Blanca?
Ausländische Käufer sind fremde in Spanien und kennen sich mit den Gepflogenheiten und der Gesetzgebung oft nicht aus. Wer da an der falschen Stelle spart oder auf den falschen Partner setzt ist verloren und wird seine Entscheidung später bereuen. Damit dies nicht passiert und jeder Käufer später auch Spaß mit seiner Immobilie hat, empfehlen wir unbedingt den Kauf mit einem verlässlichen Makler, Steuerberater oder Anwalt durchzuführen. Die Google Bewertungen und Kundenkommentare sind hierbei eine gute Hilfe. Wer am Anfang zu sehr spart, zahlt am Ende meistens drauf.
Marktentwicklung:
Welche aktuellen Trends bestimmen den hiesigen Immobilienmarkt momentan?
Aufgrund der angespannten Wohnraumsituation zieht es immer mehr junge Familien und Lebensgemeinschaften auf das Land. Man kauft sich ein Grundstück und zäunt es ein und lebt in einem Tiny Haus oder in einem Wohnwagen / Campingwagen. Das ist ein Trend. Man möchte möglichst frei und unabhängig leben. Das ist allerdings rechtlich fragwürdig und führt immer wieder zu Diskussionen. Die Kehrseite ist der Trend zu immer mehr Luxuswohnraum. Die Preise für Luxusvillen und Luxuswohnungen in 1. Meerlinie oder am Strand überschlagen sich gerade. Einige Investoren spekulieren mit dieser Art von Objekten und treiben die Preisspirale somit weiter nach oben. Ich kenne Objekte, die für 1,5 Mio. vom Plan verkauft wurden. Bereits kurz vor der Fertigstellung für 2,5 Mio. weiterverkauft wurden und 1 Jahr später wieder einen neuen Besitzer für 3,2 Mio Euro gefunden haben. Die Leute die Geld haben wollen keine 2-3 Jahre auf Ihr Objekt der Begierde warten, Sie möchten sofort kaufen und sind dafür bereit einen hohen Preis zu bezahlen.
Zum Schluss – Expertentipp: Was sollten Einwanderer aus Deiner Sicht unbedingt beachten, um langfristig erfolgreich anzukommen?
Eigentlich ist es ganz einfach. Wir leben hier in einem klimatischen und landschaftlichen Paradies. Wenn man sich etwas gut vorbereitet und die richtige Immobilie am richtigen Standort findet, sollte alles kein Problem sein.
Unbedingt zu beachten ist die Anbindung an die nächste Infrastruktur. Wenn man zu weit von Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, etc. entfernt ist steht oft nach 4 – 5 Jahren wieder ein Wechsel an. Dies sollte man vermeiden da jeder Immobilienwechsel zwischen 13% – 22% Kapitalvernichtung mit sich bringt. Also besser gleich die richtige Entscheidung treffen.
Unabhängig von allem werden meiner Erfahrung nach die meisten Immobilienentscheidungen aus dem Bauch getroffen und sind nicht immer das Ergebnis von dem was man sich so im Traum vorgestellt hat. Aber gerade das macht es spannend für alle Beteiligten.
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