
Café con Leche mit Sabine Ninnemann aus Ondara
Café con Leche mit Sabine Ninnemann aus Ondara “Wir sind angekommen – beruflich wie privat” Ein Ort für Beauty, Begegnung
Sie ist Webdesignerin, Netzwerkerin, App Entwicklerin – und immer offen für den nächsten Schritt. Im Gespräch mit der CBM erzählt Kerstin Kleine Rahn, warum sie nie lange stillsteht, wie man als Selbstständige in Spanien neu startet und warum eine Kaffeetasse am Meer manchmal die besten Ideen bringt.
Kerstin, du hast Leipzig gegen die Costa Blanca getauscht.
Was war dein persönlicher Auslöser?
Ich brauche immer neue Herausforderungen – je größer, desto besser. Ich bin ein ziemlich neugieriger Mensch. Nach meiner Ausbildung zur Restaurantfachfrau zog ich mit meiner Familie von Leipzig nach Baden-Württemberg, wo ich ein Musikbistro und später eine kleine Nachtbar führte. Ich war „Reingeschmeckte“ unter Schwaben – das war nicht immer einfach, aber spannend. Nach fünf Jahren Selbstständigkeit in der Gastronomie suchte ich nach einer neuen Aufgabe – und landete auf dem Fahrersitz eines 40-Tonners. Ich war vier Jahre lang mit dem LKW unterwegs, über die Schwäbische Alb und durch den Schwarzwald. Auch das habe ich mit Begeisterung gemacht – aber der Job war einsam. Und ich bin Netzwerkerin durch und durch.
Also bin ich zurück nach Leipzig, habe ein Fernstudium zur Webdesignerin gemacht und meine eigene Werbeagentur gegründet. Zwölf Jahre lang lief sie sehr erfolgreich – über 100 Kunden, viele spannende Projekte. Aber trotzdem: Irgendwas fehlte. Der Wunsch nach einem freieren Leben, vielleicht auch nach Sonne, Meer und einem anderen Rhythmus. Also haben mein Partner Micha und ich unsere Sachen gepackt und sind Richtung Spanien aufgebrochen. Ein mutiger Schritt – aber ich habe ihn nicht bereut. Und dass meine Kunden mich weiterhin begleiten, sogar aus der Ferne – das macht mich wirklich dankbar.
Wie war dein erster Eindruck von der Costa Blanca?
Wir kannten Spanien vorher nur von Bildern. Und dann kamen wir hier an – und waren sofort mittendrin. Mich hat diese positive Grundstimmung überrascht. Viele Dinge laufen hier entspannter ab. Ich erinnere mich an eine Szene im Supermarkt: Die Kassiererin unterhält sich mit mehreren Kunden gleichzeitig, hilft beim Einpacken, lacht – das war für mich neu, aber auch irgendwie sehr menschlich. Diese Gelassenheit wirkt ansteckend.
Gibt es Dinge im Alltag, die du hier besonders genießt – oder manchmal auch vermisst?
Ich liebe es, dass wir jederzeit ans Meer fahren können. Kein Urlaub, keine Planung – einfach nachmittags Kaffee und Tassen einpacken, losfahren, durchatmen. Das gibt mir unglaublich viel. Was ich wirklich vermisse, sind meine Tochter und meine zwei kleinen Enkelkinder, Zwillinge, vier Jahre alt. Aber wir halten engen Kontakt – über Videotelefonie, mit monatlichen Postkarten. Es ist nicht dasselbe, aber es funktioniert.
Was begeistert dich besonders an der Costa Blanca – und warum würdest du anderen diesen Schritt empfehlen?
Ich habe ehrlich gesagt noch gar nicht so viel von Spanien gesehen – wir waren bisher voll mit Ankommen, Aufbauen, Alltag. Aber was ich an der Costa Blanca sehr schätze, ist das starke deutschsprachige Netzwerk. Man fühlt sich nicht allein. Und man merkt schnell, wie wichtig es ist, ein funktionierendes Umfeld zu haben. Das gibt Sicherheit, gerade in schwierigen Phasen.
Aber ich sehe auch, dass es manchmal schwer ist, die richtigen Dienstleister zu finden. Deshalb haben wir die App „Anudar“ entwickelt – eine Plattform, auf der Unternehmen sich präsentieren können. Wer ein Problem hat, findet dort gezielt die passende Lösung. Es geht nicht um Werbung, sondern um echte Sichtbarkeit für Betriebe, die gute Arbeit leisten. Das erleichtert das Leben – für alle, die hier wohnen oder neu anfangen wollen.
Du bist Netzwerkerin und Unternehmerin – wie sieht dein Alltag heute aus?
Mein Arbeitsalltag spielt sich viel am Bildschirm ab. Ich gestalte Webseiten, berate Kunden – aber der Unterschied zu Leipzig ist: Ich sehe beim Arbeiten das Meer. Oder die Orangenbäume. Das verändert die Perspektive. Ich bin auch viel unterwegs – treffe Unternehmerinnen und Unternehmer auf einen Kaffee, höre ihre Geschichten. Daraus ist die Idee für ein Business-Netzwerk entstanden.
Im Mai haben wir unser erstes Treffen veranstaltet – es war ein voller Erfolg. Nach der Sommerpause geht es weiter. Alle, die an der Costa Blanca ein Business führen, sind willkommen. Es geht um Austausch, um gegenseitige Empfehlungen, um konkrete Unterstützung – aber auch um Freizeit. Denn ein gutes Netzwerk hilft nicht nur geschäftlich, sondern auch menschlich. Und genau das wollen wir stärken.
Zum Schluss: Gibt es einen Ort, an dem du am liebsten deinen Café con leche genießt?
Mein liebster Ort ist eindeutig das Meer. Wenn ich dort mit Micha meinen Kaffee trinke, zur Ruhe komme, die Weite sehe – dann entstehen oft neue Ideen. Manchmal zu viele auf einmal, wenn es nach meinem Partner geht. (lacht) Aber genau das bin ich eben: immer mit dem Kopf in der nächsten Idee, aber mit dem Herzen genau da, wo ich gerade bin. Und das ist hier – an der Costa Blanca.
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