Costa Blanca Magazin

Immobilienpreise an der Costa Blanca - Gebrauchtmarkt auf Rekordkurs

Immobilienpreise an der Costa Blanca: Gebrauchtmarkt auf Rekordkurs

Wohnraum wird knapp, die Preise ziehen an: Besonders Valencia und Alicante erleben einen Boom auf dem Gebrauchtmarkt – mit Rekordwerten, klaren Gewinnern und regionalen Ausreißern.

Die Preise für gebrauchte Immobilien in Spanien steigen weiter – und erreichen im zweiten Quartal 2025 ein neues Allzeithoch. Laut dem aktuellen Preisindex des Immobilienportals idealista liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei 2.438 Euro – ein Plus von 14% gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark fällt der Anstieg in den Provinzen Valencia und Alicante aus.

Valencia und Alicante unter den Top-Wachstumsregionen
Mit einem Jahresplus von 18,2% in Valencia und 16,7% in Alicante gehören beide Provinzen zu den dynamischsten Märkten Spaniens.
Der Trend zeigt klar nach oben: Beide Re­gionen verzeichnen nicht nur zweistellige Zuwächse, sondern liegen auch deutlich über dem Landesdurchschnitt. Allein im vergangenen Quartal stiegen die Preise landesweit um 5,5% – das bedeutet: auch kurzfristig bleibt der Markt angespannt.

In der gleichnamigen Hauptstadt Valencia stiegen die Preise sogar um beeindruckende 20,1%, was die Stadt zur zweitstärksten Hauptstadt nach Madrid macht. Auch Alicante-Stadt meldet mit 16,4% einen markanten Anstieg – und positioniert sich damit deutlich vor anderen Großstädten wie Barcelona (11,1%) oder Bilbao (10,4%).

Ursachen: Nachfrage, Mangel, Finanzierung
Laut idealista-Sprecher Francisco Iñareta sorgt eine „perfekte Sturmkonstellation“ für die aktuelle Preisentwicklung: Eine dauerhaft hohe Nachfrage trifft auf ein knappes Angebot. Hinzu kommen günstige Finanzierungsbedingungen und ein angespannter Mietmarkt, der viele Käufer zusätzlich in den Markt drängt. Besonders in den Küstenregionen spüren Käufer und Verkäufer gleichermaßen den Druck – Wohnungen wechseln innerhalb von Stunden den Besitzer, oft zu Preisen, die noch vor wenigen Monaten undenkbar waren.

Blick ins Land: Wo es günstig bleibt – und wo nicht
Während die Preise in fast allen Regionen Spaniens steigen, gibt es auch Ausnahmen: Girona (-5,5%) und Ourense (-0,3%) verzeichnen als einzige Provinzhauptstädte Rückgänge. Zu den schwächsten Wachstumsregionen zählen außerdem Tarragona (+3,3%) und Badajoz (+3,9%).
San Sebastián bleibt mit über 6.000 Euro/m² die teuerste Stadt Spaniens, gefolgt von Madrid (5.642 €/m²) und Barcelona (4.920 €/m²). Alicante liegt mit seinem Preisniveau zwar unter diesen Rekordwerten, zeigt aber die stärkste Dynamik innerhalb der Mittelklassemärkte – was die Region besonders für Kapitalanleger interessant macht.

Balearen am teuersten – aber Valencia holt auf
Mit 4.996 Euro/m² sind die Balearen derzeit die teuerste autonome Region, gefolgt von Madrid (4.289 €/m²) und dem Baskenland (3.227 €/m²). Doch auch die Region Valencia holt auf – nicht nur die Hauptstadt, sondern auch umliegende Küstenorte und Binnenstädte verzeichnen teils zweistellige Preissteigerungen.

Fazit: Gute Lage, hohes Tempo – aber auch Risiken
Die Region rund um Valencia und Alicante zählt derzeit zu den gefragtesten Immobilienmärkten Spaniens. Wer hier kauft, investiert in einen Markt mit hoher Dynamik – muss sich aber auf weiterhin knappe Angebote und zügige Entscheidungsprozesse einstellen. Kritiker mahnen unterdessen an, dass das fehlende Neubauvolumen die Preisblasenbildung weiter befeuern könnte.