Costa Blanca Magazin

Rücktritt Mazón - Valencia vor politischem Neustart 2025

Valencia Sonnen untergang

Nach dem Rücktritt von Carlos Mazón steckt die Comunidad Valenciana in einer Übergangsphase. Streit um Nachfolge, Krisenaufarbeitung und mögliche Neuwahlen prägen die Region.

Ein Jahr nach der DANA-Katastrophe steht die Comunidad Valenciana erneut im Fokus – diesmal politisch. Der Rücktritt von Regionalpräsident Carlos Mazón markiert den Schlusspunkt einer Vertrauenskrise und den Beginn einer Übergangsphase.

Ein Jahr nach den verheerenden Überschwemmungen im Oktober 2024 hat die politische Aufarbeitung ihren Höhepunkt erreicht: Carlos Mazón, Präsident der Generalitat Valenciana und führender Vertreter der Partido Popular, trat am 3. November 2025 zurück. Zwei Tage später wurde seine Demission im Staatsanzeiger (BOE) bestätigt. Bis zur Wahl eines Nachfolgers führt Mazón die Regierungsgeschäfte kommissarisch weiter – doch die Region steckt in einer po­litischen Übergangsphase.

Die Katastrophe, die Vertrauen kostete
Der schwere DANA im Herbst 2024, forderte über 200 Todesopfer und richtete massive Schäden an. Schnell wurde klar, dass Warnungen zu spät kamen und die Krisen­koordination versagte. Die Kritik an Mazóns Regierung riss nicht ab – verspätete Reaktionen, unklare Zuständigkeiten und fehlende Vorbereitung bestimmten die öffentliche Debatte.

Vom Krisenmanager zum Rücktritt
Monatelang hielt Mazón an seinem Amt fest, doch interne Untersuchungen und politische Spannungen in der PP schwächten seine Position. Ermittlungen wegen möglicher Pflichtverletzung erhöhten den Druck. In seiner Rücktrittserklärung sprach Mazón offen über Erschöpfung und Verantwortung. Der Satz „Ya no puedo más“ („Ich kann nicht mehr“) wurde zum Sinnbild seiner poli­tischen Niederlage.

Wer folgt – und wie geht es weiter?
Laut Statut der Comunidad Valenciana muss binnen zwölf Tagen ein neuer Präsident gewählt werden (Frist läuft am 19.11. ab) Favorit ist Juan Francisco Pérez Llorca, Bürgermeister von Benidorm und Partei­freund Mazóns. Die Partido Popular bemüht sich um eine Einigung mit Koalitionspartner Vox, um Neuwahlen zu vermeiden. Gelingt dies nicht, könnten die Valencianer Anfang 2026 erneut an die Urnen gerufen werden.

Bedeutung für die Costa Blanca
Für die Region bedeutet der Rücktritt politische Unsicherheit. Projekte zum Hochwasserschutz, zur Infrastruktur und Tourismusförderung liegen vorerst auf Eis. Gemeinden hoffen, dass die neue Regierung Stabilität bringt – und die Lehren aus der DANA-Katastrophe zieht.

Zwischen Aufarbeitung und Neuanfang
Der Rücktritt Mazóns beendet eine von Krisen geprägte Amtszeit. Er steht für den Versuch, Verantwortung zu übernehmen – aber auch für den Preis politischen Versagens. Wie die Comunidad Valenciana künftig mit den Folgen von Extremwetter und Regierungsführung umgeht, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

Kort en krachtig
▶ Rücktritt: 3. November 2025
▶ Offizielle Bestätigung im BOE: 5. November 2025
▶ Nachfolge: Wahl bis zum 19.11.
▶ Wahrscheinlicher Kandidat: Juan Francisco Pérez Llorca (PP)
▶ Hintergrund: DANA 2024 mit über 200 Todesopfern
▶ Aktueller Status: Mazón bleibt geschäftsführend im Amt